Reisen
September 25, 2020

Warum eine Reise für mich nicht am Flughafen zu Ende ist

[Partnerbeitrag]

 

Plötzlich ist die Reise vorbei. Meist schneller als gewünscht bist du wieder Zuhause und was dir bleibt sind die Erinnerungen. Etwas unfassbar wertvolles. 

Wieso lohnt es sich, nach einer abgeschlossenen Reise die gemachten Erfahrungen mit anderen zu teilen? Wieso solltest du dir solch eine Erfahrung anhören, wenn du selbst gar nicht gereist bist? Vor allem in der heutigen Zeit, in der nicht jede Art von Information zum Reisen automatisch inspirierend für andere ist, lohnt sich der Austausch in jeder Hinsicht. 

Warum du auf jeden Fall deine Reiseerfahrung weitererzählen solltest und was es dir bringt, einfach mal anderen beim Berichten zuzuhören, erklärt dir Philipp von JourneyStamps jetzt:

Erzähle von deiner Reise!

„Und wie war’s?“

Diese Frage hat sicherlich jeder von uns schon von Freunden, der Familie oder Bekannten gehört, nachdem wir von einer Reise zurückgekehrt sind. Das Interesse, das hinter der Frage steht, ist etwas Wunderschönes. Die Frage selbst ist aber gar nicht so leicht zu beantworten.

Denn, wie war es denn nun auf Reisen? „Gut“!?

Im deutschen Bildungssystem wird dieses Adjektiv durch eine zwei auf einer Skala von eins bis sechs ausgedrückt. Jeder wird sicherlich hier oder da schon einmal festgestellt haben, dass eine Hausarbeit oder ein Kunstprojekt viel zu individuell ist, um es mit solch einer einfachen Skala, der Noten von eins bis sechs, angemessen zu bewerten. Warum also sollten wir etwas so Einzigartiges wie eine persönliche Erfahrung auf Reisen durch ein so einfaches und allgemeingültiges Wort ausdrücken?

Vielleicht, weil uns nichts Anderes übrig bleibt als eine kurze und allgemein verständliche Antwort zu geben. Was weiß denn mein Gegenüber über die Geschmäcker, die das Streetfood in Asien oder auch Südamerika hat, wenn er/ sie noch nie dort war. Wie drückt man das Freiheitsgefühl aus, das man hat, wenn man sich in einer traumhaft schönen Bucht den Wind ins Gesicht pusten lässt? Eins steht fest: Ein einfaches „Gut“ reicht nicht aus, um die Eindrücke mit anderen zu teilen. Und dabei ist das Berichten von Reiseerfahrungen doch so wertvoll. Es kann eine Win-Win-Situation sein, zum einen für den, der berichtet und zum anderen für den, der genau zuhört.

Reisepläne

Das Reisegefühl zu Hause erleben

Hast du schon einmal eine Reiseempfehlung aus deinem Bekanntenkreis bekommen? Was gibt es schöneres, als einer Empfehlung von Freunden zu folgen, bei denen ich mir sicher sein kann, dass sie einen ähnlichen Geschmack haben. Sie wollen mir nichts verkaufen, sondern schwärmen aus vollster Überzeugung. Ich kenne sie, ihre Geschmäcker und Vorlieben. Ein klassischer Pauschal-Urlauber beschreibt seine Reiseerfahrung anders als ein Backpacker. Je nachdem, wie mein Reisestil ist, vertraue ich dem einen oder dem anderen mehr, wenn es um die Planung meiner Reise geht.

Unabhängig von ihren Charaktereigenschaften könnten aber beide die eingangs thematisierte Frage, wie ihre Reise war, mit „Gut“ beantworten. Damit kann das Thema auch schnell abgeschlossen sein, wenn wir gerade nicht in der Stimmung sind, darüber zu sprechen. Dabei tut es gerade im Alltag so gut, wenn wir über das Erlebte auf Reisen sprechen. Dadurch haben wir die Möglichkeit die Momente der Reise im Kopf nochmal zu erleben und in Erinnerungen zu schwelgen. Nimm dir den Moment und denke kurz an einen Augenblick, bei dem du etwas super Leckeres gegessen oder einen unvergesslichen Sonnenuntergang am Strand erlebt hast. Es ist die Sehnsucht nach diesen entfernten Orten und dem damit verbunden, unvergleichlichen Gefühl, was aufkommt.


Teile deine Erfahrung

“Happiness is only real when shared”

Dies war der letzte Satz, den der Reisende Christopher McCandless auf ein Stück Papier schrieb, bevor er in der Wildnis von Alaska im Alter von 24 Jahren verstarb. Die Szene aus dem Film „Into the wild“ fasst zusammen, was der junge Entdecker auf seiner Suche nach Freiheit und einem authentischen Leben gelernt hat. Mit Sicherheit ist es ein Gedanke, der in viele Richtungen interpretiert werden kann.

Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“, wusste der deutsch-französische Philosoph Albert Schweitzer, der als einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts gilt. Das ist eine schöne Erkenntnis, da es sich mit Reiseerfahrungen ähnlich verhält. Wenn wir sie nur für uns behalten, dann geraten sie schnell in Vergessenheit. Wenn wir sie dagegen teilen, rufen wir sie uns in Erinnerung zurück und können im besten Fall sogar andere dazu inspirieren, etwas Ähnliches zu erleben.

Was für eine geile Vorstellung, oder? Das Gefühl von Freiheit, welches wir auf Reisen empfinden, können wir auch im Alltag erhalten, indem wir die Erlebnisse mit anderen teilen. Und durch unsere emotionale Berichterstattung ermöglichen wir es unseren Mitmenschen vielleicht ebenfalls, dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit zu erleben. Als Kind konnte ich dank meiner Eltern einen dreiwöchigen Schüleraustausch in den USA machen. Als Fünfzehnjähriger habe ich durch diese Fernreise wunderbare Momente erleben dürfen, die mich nachhaltig zu einem weltoffenen Menschen geformt haben. Meinen Eltern habe ich nach der Rückkehr anhand von Bildern von meinen Erlebnissen berichtet und ihr Interesse geweckt. Ich freue mich riesig, dass sie ihren Traum, dieses Land auch einmal zu erkunden, knapp 15 Jahre später verwirklichen konnten. Ein sehr schönes Gefühl, von dem sie mir voller Stolz berichteten.

Teile dein Glück - ermögliche anderen eine Auslandserfahrung!

Erlebe deine Reise noch einmal und inspiriere andere

 

Mit Reisegeschichten inspirieren

Ich denke, viele von uns haben dieses eine Erlebnis, das uns hat spüren lassen, wie wunderbar aufregend es ist, die Welt zu erkunden. Der damalige Schüleraustausch war bei mir nur der Anfang. Während meines Studiums war ich für je ein Semester in Thailand und Mexiko und außerdem für ein Praktikum in China. Teilweise haben meine Freunde den Überblick verloren, von wo ich zuletzt zurückgekommen bin, als sie mich wieder zurück in Deutschland antrafen. Die Eindrücke aus meinem ersten Auslandssemester in Thailand habe ich im Anschluss in Form einer Präsentation mit Studenten aus dem Semester unter mir teilen können. Das von ihnen wiederum einige ein Semester im Ausland verbracht haben, hat mir abermals aufgezeigt, wie einflussreich solche Berichterstattungen sein können.

Was ist, wenn wir keine inspirierenden Geschichten aus dem Bekanntenkreis hören? Auch hierzu habe ich meine Erfahrung gemacht. Ich bin Diabetiker und benötige zum regulieren meines Blutzuckers nach dem Essen Insulin. Dieses Insulin ist eine Flüssigkeit, die außerhalb des Kühlschrankes nur drei bis fünf Tage haltbar ist. Das war und ist eine spezielle Herausforderung für mich beim Reisen. Nach dem Abitur hatte ich davon geträumt, für mindestens ein halbes Jahr durch ein Work & Travel nach Neuseeland zu reisen. Drei Wochen im Schüleraustausch in den USA sind kein großes Problem, weil dort das Insulin, genauso wie Zuhause, im Kühlschrank der Gastfamilie lagern kann. Aber ein halbes Jahr durch ein Land am anderen Ende der Welt zu reisen, das habe ich mir dann damals doch nicht zugetraut. Vor allem, weil ich von niemanden aus meinem Umfeld gehört hatte, dass er das schon gemacht hatte. Hätte ich damals als 18-Jähriger diese Info gehabt, wäre mein Leben ganz anders verlaufen.

Erlebe deine Reise noch einmal


Kleine Zweifel und Große Abenteuer

Statt alleine nach Neuseeland zu reisen habe ich ein Studium in meiner Heimatstadt angefangen. Im dritten Semester hat mich mein Kommilitone Ben darin bestärkt, dass das Kühlen des Insulins natürlich auch während eines Auslandssemesters in Asien möglich ist. Er hatte bereits zuvor einen Freund in Shanghai besucht und wusste wovon er sprach. Meine Zweifel beendete er rigoros mit der rhetorischen Frage: „Philipp, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es in Asien keine Kühlschränke gibt, oder?“ Die Frage war sinnbildlich für meine Bedenken. Aber vielleicht kennst du das ja auch: Manchmal sind es die kleine Zweifel, die uns davon abhalten ins große Abenteuer aufzubrechen. Heute weiß ich, dass man mit etwas Kreativität für fast alles eine Lösung findet. Bei einem Trip nach Kambodscha kamen wir plötzlich auf einer abgelegenen Insel an, auf der es keinen Strom und keine klassischen Kühlschränke gab. “Mist, jetzt haben wir den Salat. Wohin nun mit meinem Insulin, das gerade hier bei 30 Grad kühl bleiben muss?”, schoss es mir in den Kopf. Ein paar Minuten später lag es bereits an seinem Platz für die nächsten Tage: In der Kühlbox der Strandbar, in der auch der Alkohol gekühlt wurde.

erlebe große Abenteuer

 

Von der Geschichte zur eigenen Reise

Die Erfahrung, dass Einschränkungen, wie etwa mein Diabetes, mich nicht vom Reisen abhalten sollten, hätte ich nie gemacht, hätte Ben mich damals nicht inspiriert und ermutigt, nach Asien zu reisen. Seine authentische Berichterstattung war der entscheidende Schlüssel. Nach meiner eigenen Erfahrung braucht es mehr als nur die klassischen Bilder von dem, was man vor Ort gesehen hat, um andere zum Reisen zu inspirieren. Wenn wir heute Bilder von den Stränden in Thailand suchen, dann wissen wir alle, dass wir sie bei Google, Instagram und Co. finden werden. Was wir im Internet nicht so einfach finden, sind die emotionalen und inspirierenden Geschichten und Anekdoten unserer Freunde und Bekannten, die bereits dort waren und uns erzählen, was es zu erleben gibt. Vielleicht hast du es ja auch schon mal erlebt, dass du ein Bild von einem Freund oder einer Freundin bei Instagram gesehen hast und dir dachtest: „Da möchte ich auch unbedingt mal hin!“

Warst du schon dort? Wenn ja, warum? Und wenn nein, warum nicht? Ich vermute, dass du nicht nur, weil du ein Bild siehst, sofort mit der Reiseplanung beginnst. Ein Bild lädt zum Träumen ein, klar. Aber wenn du die Geschichten hinter dem Bild hörst, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du vielleicht mal nach Flügen oder Dingen wie der besten Reisezeit recherchierst. Damit machst du die ersten Schritte, deinen Traum in die Tat umzusetzen. Probiere es doch mal aus! 

Natürlich ist es ein längerer Weg, aber uns mit anderen über die Erfahrungen auf Reisen auszutauschen ist in dieser Hinsicht ganz entscheidend. Wenn wir also daran interessiert sind, andere von einer Reise zu begeistern, sollten die persönlichen Geschichten nicht zu kurz kommen. Wenn wir uns auch nach der Reise die tollen Eindrücke hier und da in Erinnerung zurückrufen wollen, sollten wir darüber sprechen. Und wenn wir neues erleben wollen, weil uns der Alltag zu öde wird, dann sollten wir andere nach ihren Geschichten von unterwegs fragen.

Traveling

Erzähle von deiner Reise – mit JourneyStamps!

Jetzt magst du einbringen, dass es ja gar nicht so einfach ist, im Alltag über seine Reiseerfahrung zu sprechen. Ich gebe dir Recht. Auf Reisen ist das einfach, weil du von Gleichgesinnten umgeben bist und die Leute interessiert, was du schon so alles erlebt hast. In Alltagsgesprächen bleibt dafür allerdings weniger Zeit und zwischen Tür und Angel ist es schwer, die Geschichten von unterwegs auszupacken. Nach meinem zweiten Auslandssemester in Mexiko bin ich noch zwei Monate vor Ort rumgereist. Am letzten Abend, bevor ich mich für das Schreiben meiner Masterarbeit auf den Weg nach Deutschland zurück gemacht habe, habe ich mit einer Argentinierin ein spannendes Gespräch geführt. Sie hieß Camila und wir haben darüber philosophiert, warum es im Alltag so schwer ist, sich mit anderen über Reiseerlebnisse zu unterhalten. Nach einigen Vino Blancos habe ich festgestellt, dass es zumindest in meiner Heimat keinen Ort gibt, an dem man sich so locker über das Reisen austauschen kann wie beispielsweise beim Reisen in einer Hostelbar.

„Wenn es diesen Ort nicht gibt Philipp, dann musst du ihn erschaffen“, sagte Camila damals zu mir. Ich selbst habe keinen eigenen Blog und hatte tatsächlich keinen Ort gefunden, der die entspannte Atmosphäre unter Reisenden in den Alltag nach Deutschland bringt. Und das, obwohl ich viele Freunde habe, die ebenfalls über viel Reiseerfahrung verfügen. Es kommt ja auch gar nicht drauf an, wie viel Erfahrung wir haben. Manchmal würde es reichen, dem Alltag auch nur für einen Abend zu entfliehen und durch Reisebilder und Geschichten zu stöbern. Am besten natürlich mit Gleichgesinnten. 

JourneyStamps

Aus dieser Idee ist mittlerweile ein Eventformat entstanden, bei dem genau das möglich ist. 2018 habe ich bei einer der Veranstaltungen einen großartigen Bericht über das entspannte Leben in Portugal gehört. Dieser hat mich so sehr inspiriert, dass ich 2019 selbst drei Wochen dort verbracht habe, um zu entspannen. Im Anschluss habe auch ich meine Geschichten bei einem der Events mit anderen geteilt. Es war großartig, meine Erlebnisse zu reflektieren, zu verarbeiten und mit anderen zu teilen.

JourneyStamps

Wenn du deine Reiseerfahrung teilen möchtest und/oder auf der Suche nach Inspiration von anderen Reisebegeisterten bist, dann schau mal bei JourneyStamps, vorbei:

Webseite: https://journeystamps.de/reise-form/

Instagram: https://www.instagram.com/journeystamps/

Mit deiner Hilfe entwickeln wir einen Ort, an dem Reisende auch zu Hause ihre Geschichten mit Gleichgesinnten teilen können. Sei dabei!

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