Nach meinem Bachelorabschluss wollte ich einfach mal raus – raus aus Deutschland, raus aus dem Uni-Alltag. Ich hatte keine Lust mehr, meine Tage nur in der Bibliothek zu verbringen. Stattdessen wollte ich draußen sein, die Welt entdecken, neue Perspektiven gewinnen und ein bisschen Abenteuer erleben.
Bei der Auswahl meines Projekts waren mir zwei Dinge besonders wichtig: Es sollte möglichst weit weg vom deutschen Studentenleben sein – also etwas völlig Neues – und ich wollte im ersten Gespräch mit den AIESEC-Mitgliedern vor Ort ein gutes Gefühl haben. Das Land war für mich zunächst zweitrangig. Ich hatte Europa vorher nie verlassen und war mir sicher, dass ich überall auf der Welt spannende kulturelle Erfahrungen machen könnte.
Ich habe mich also auf mehrere Projekte in verschiedenen Ländern beworben. Die AIESECer aus Sri Lanka haben mich mit ihrer freundlichen und offenen Art sofort überzeugt. Ich hatte das Gefühl, willkommen zu sein und gut betreut zu werden. Dass sie mir außerdem Bilder von früheren Freiwilligen gezeigt haben, die mit süßen Schildkröten gearbeitet haben, war natürlich ein Bonus!
Die Bewerbung lief super unkompliziert ab. Ich klickte mich durch einige Projekte auf der Website, bewarb mich, wurde kontaktiert, hatte ein kurzes Gespräch – und schon war ich angenommen! Nach der Vertragsunterzeichnung begann sofort die Vorbereitungszeit.
Ich stellte mich auf körperliche Arbeit, süße Schildkröten und freie Zeit für Ausflüge nach Feierabend oder am Wochenende ein. Ansonsten ließ ich alles auf mich zukommen – ohne großen Erwartungen. Ich wollte den Moment leben.
Es fühlte sich an, als würde man in ein lebendiges, lautes Gewächshaus treten. Ich wurde herzlich begrüßt, merkte aber auch schnell, dass ich für viele vor Ort etwas „Neues“ war. Ich wurde öfter angeschaut als in Europa – aber nie negativ, sondern oft neugierig und freundlich.
Einfach nur lieb! Sie holten mich vom Flughafen ab, brachten mich zur Unterkunft, waren jederzeit erreichbar und unterstützend. In den ersten Tagen zeigten sie uns Colombo und begleiteten uns dann in die Küstenstadt, wo unser Projekt stattfand.
Ich habe mich größtenteils sicher gefühlt. Wir waren fünf Freiwillige und selten allein unterwegs. Solange man ein paar Hinweise beachtet – wie z. B. Tuk Tuks nur über Apps bestellen – gibt es keinen Grund zur Sorge.
Mich hat die Lebensfreude der Menschen begeistert. Alles ist bunt, laut und soll Freude bereiten – ein starker Kontrast zur oft funktionalen deutschen Lebensweise. Die Gastfreundschaft und das entspannte Verhältnis zur Arbeit fand ich besonders faszinierend.
Einer der schönsten Momente war, als wir Babyschildkröten ins Meer entlassen durften. Es war unglaublich besonders, und gleichzeitig lehrreich – ich habe viel über Meeresschildkröten, ihren Lebensraum und die Auswirkungen des Klimawandels gelernt.
Mein positiver Eindruck vom Projekt hat sich über die gesamte Zeit hinweg gehalten. Ich habe mich vom ersten bis zum letzten Tag wohl und erfüllt gefühlt.
Ich habe gelernt, kulturelle Unterschiede bewusst wahrzunehmen und zu respektieren. Besonders spannend fand ich, wie anders in Sri Lanka gearbeitet wird: weniger Effizienzdenken, dafür mehr Pausen und Teamabsprachen. Diese neue Sichtweise hat mir geholfen, offener und entspannter mit Herausforderungen umzugehen.
Ich war vorher jemand, der alles durchgeplant haben musste. Durch das Projekt habe ich gelernt, spontaner zu sein und auch mal den Moment einfach zu leben.
Ich würde ein Global Volunteer Projekt jeder*m Studierenden ans Herz legen! Es ist eine großartige Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen, sich persönlich weiterzuentwickeln und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Egal, welches Fach man studiert – sechs Wochen, in denen man sich sozial engagiert, lohnen sich immer.