Erfahrungsberichte
December 29, 2020

Wieder on Tour: Jannis im Freiwilligenprojekt in Island

Bereits im Oktober haben wir euch von Jannis Erfahrung in einem Auslandspraktikum in Brasilien berichtet. So wie viele andere kann auch Jannis nicht genug von der Welt sehen und hat trotz der Corona-Pandemie die Chance genutzt und war dieses Jahr im Rahmen eines Freiwilligenprojektes in Island. 

Er hat zwar bereits durch seine erste Erfahrung mit AIESEC viel gelernt – doch wenn man seinen Bericht über das Freiwilligenprojekt in Island liest, bekommt man das Gefühl, dass ihn Island sogar noch mal mehr geprägt hat. 

Island ist nicht nur aufgrund der wunderschönen Polarlichter eine Reise wert: Durch ein soziales Projekt entwickelt man sich ganz nebenbei auch noch weiter und lernt viel dazu. Aber schaut selbst, was Jannis euch aus seiner zweiten Auslandserfahrung mit AIESEC zu berichten hat.


Trotz Corona: Das hat Jannis in seinem Freiwilligenprojekt gemacht

Ursprünglich habe ich mich für das Projekt Clean up the Coastline beworben, bei dem ich als Teamleiter Freiwillige, die für eine kurze Zeit beschäftigt waren, betreue und mit diesen zusammen Strandreinigungen durchführe. 

Durch Corona gab es jedoch ein paar Veränderungen, da nur wenige Freiwillige nach Island kamen. Somit kombinierte ich Strandreinigung mit Renovierungsarbeiten

Freiwilligenprojekt in Island


Die Organisation, für die ich tätig war, heißt Worldwide Friends. Sie ist die größte Freiwilligenorganisation in ganz Island und hat mehrere Standorte dort. 

Die meiste Zeit hielten wir uns in Bru auf. Das Haus liegt im Nordwesten von Island und wird aktuell umgebaut, da es  zukünftig zu einem nachhaltigen Center für jeden werden soll, der sich für Umweltaktivitäten interessiert. Von dort aus fuhren wir mehrmals die Woche zu den einzelnen Stränden und reinigten diese. 

Freiwilligenprojekt in Island


Nebenbei half ich, wie bereits gesagt, noch dem Handwerker bei der Renovierung. Außerdem fuhren wir noch in den Norden von Island nach Arnes – die kleinste Gemeinde in ganz Island. Dort reinigten wir auch einige Strände von Plastik und Treibholz. 

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Dank des sozialen Projektes komplett Island bereisen

Zum Ende unserer Erfahrung machten wir auch noch einen Roadtrip über den nördlichen Teil der Ringstraße bis zum Osten und blieben dort ein paar Tage bis wir dann über den südlichen Teil der Ringstraße wieder zurück nach Reykjavik fuhren. 

Reise durch Island


Im Endeffekt habe ich alles in Island gesehen und kann euch sagen, dass es meiner Meinung nach das schönste Land in ganz Europa ist. Manchmal kam es mir so vor, als wäre alles nicht real und ich wäre in einem Film, weil die Orte so unwahrscheinlich schön aussahen. Ich empfehle jedem, wenn ihr die Möglichkeit habt, nach Island zu kommen und dort das Freiwilligenprojekt zu absolvieren.



Im Freiwilligenprojekt ein internationales Team führen

Das Wichtigste, das ich gelernt habe, ist definitiv die Fähigkeit, mit Stresssituationen richtig umgehen zu können. Vor allem anfangs war es sehr schwierig für mich, da ich nebenbei noch als Teamleiter bei AIESEC in Deutschland tätig war und beide Bereich, also Teamleiter und das soziale Projekt, managen musste.

Außerdem war auch die Teamleitererfahrung in Island anstrengend und sehr lehrreich. Ich habe zwei verschiedene Teams von Freiwilligen geleitet und bin mit dem einen Team auch in den Norden gefahren. 

Ich habe gelernt, wie ich andere Menschen motivieren kann, vor allem, wenn diese manchmal nicht so motiviert sind. Zudem habe ich gelernt, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen – genau das wollte ich auch mit dieser Erfahrung erreichen. 

Freiwilligenprojekt in Island


Weiterhin habe ich mein Kulturverständnis und mein Empathievermögen durch das Zusammenleben mit verschiedensten Menschen aus unterschiedlichen Ländern verbessert und musste aufgrund meiner Position als Teamleiter lösungsorientiert denken und handeln.


Deshalb sollte jeder ein Freiwilligenprojekt in Island machen

Die schönsten Momente im Leben sind nicht die, die aufgrund von irgendwelchen schönen Orten entstehen, sondern die, die man mit Menschen teilt, die einem selbst wirklich viel bedeuten. Für mich war die Zeit in Bru die schönste Zeit von allen, weil wir so viele schöne Momente als Gruppe dort geteilt haben. Deswegen fühlt sich dieser Ort mittlerweile auch wie zuhause an. 

Soziales Projekt Island



Bedeutende Menschen hinterlassen ihre Spuren in uns

An was ich mich immer erinnern werde sind tatsächlich die Renovierungsarbeiten mit Sigi, dem Handwerker. Er stammt aus Litauen und hat sechs Jahre in Kolumbien und Ecuador gelebt. Dieser Mensch hat mir viel beigebracht, nicht nur handwerklich, sondern auch menschlich, und er ist in dieser Zeit ein sehr, sehr guter Freund geworden. 

Ich habe es geliebt mit ihm zusammen zu streichen, dabei litauischen und russischen Rap zu hören und einfach die Zeit zusammen zu genießen. Außerdem haben wir zusammen einen Kompost gebaut, der sehr hilfreich für die nachfolgenden Freiwilligen ist. 


Das soziale Projekt als Aufklärung

Die Menschen realisieren mit ihren eigenen Augen direkt vor Ort, was falsch läuft, wie viel Plastik und anderer Müll im Ozean und an den Stränden zu finden ist und wie der Mensch die Erde zerstört. Gerade so eine Erfahrung kann die Augen öffnen, sodass man vielleicht sogar später mal in so einem Bereich arbeiten möchte, da man darin einen größeren Sinn sieht.


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